Jetzt ist es passiert. Wir trennen uns! So kann's nicht weitergehen. Nein, nein, nicht was ihr denkt! Schatzi und ich bleiben natürlich zusammen, wir fahren auch schon seit über 10 Jahren zusammen. Aber die kleine Weiße wird uns verlassen.
Wie konnte es nur dazu kommen? Schließlich haben wir gemeinsam viele Höhen und Tiefen durchlebt und sind über 90.000 Kilometer zusammen durch so einige Länder Europas gefahren. Ursprünglich wollte ich mit der kleinen Weißen alt werden, doch im Laufe der Jahre haben sich einige Dinge verändert, so dass ich mich nun von ihr trennen werde. Die Neue steht nämlich ab März für mich bereit.
Artikel Inhalt
Rückblick auf 7 fantastische Indian Scout Jahre und über 90.000 km unterwegs mit ihr in Europa
Bevor ich mich von ihr trenne, schaue ich noch mal zurück. Denn ich war irgendwann mal schockverliebt in die Indian Scout. Ich mag sie eigentlich immer noch, doch auf dem langen Weg haben wir uns auseinandergelebt.
Hier sieht man den glücklichen Moment im August 2016, als ich sie fast jungfräulich mit 4 Kilometern auf dem Tacho in der Bike Schmiede Süd abgeholt habe.
Ein paar Änderungen waren schon gemacht: Jekill & Hyde Auspuff, gepulvertes Hitzeschutzblech. Doch es sollten im Laufe der Jahre noch einige Veränderungen hinzu kommen. Das war zu dem Zeitpunkt schon klar.
2017
2017 - ein paar neue Spiegel und ein schwarzer Streifen auf Tank und Frontfender. Start der Individualisierung meiner Scout.
Die ersten Wochenend-Trips und Urlaube stehen an. Das Verreisen mit der kleinen Weißen macht, im Gegensatz zu meiner alten Intruder, sau viel Spaß.
Die ersten 12.000 Kilometer mit der Indian Scout runtergespult wie nix. Es war ein tolles erstes Jahr mit der kleinen Weißen.
2018
Weitere Veränderungen stehen an: Neue Blinker. Da muss ich sagen, der originale billig Plastik-Sch... ist wirklich unter aller Kanone gewesen. Obwohl die neuen Kellermann Bullett 1000 der ersten Generation nach ein paar Wochen getauscht wurden, weil dort Wasser eingedrungen ist.
Es gab noch keine wirklichen Aftermarket Sachen, so habe ich Brems- und Kupplungshebel selbst pulvern lassen.
In diesem Jahr kommt auch der große Make Over für die kleine Weiße: Der Phönix wird auf ihr verewigt. Herzlichen Dank an Airwitch - Stefanie Kollak für den tollen Paint Job.
In diesem Jahr geht unsere jährliche Urlaubsreise ins Fichtelgebirge: ins Flöhatal. Wir sind wieder über einige Wochenende nah und fern unterwegs.
2019
Die nächsten Verfeinerungen an der Indian Scout werden vorgenommen: Die ebenfalls eher billig produzierten Gummi-Griffe weichen den Wunderkind Griffen. Herzlichen Dank an Detlef Achterberg für die Zusendung! Ich liebe sie - da kann man endlich ordentlich zupacken!
Der Sommerurlaub bringt uns in den Bayerischen Wald und von dort in den Süden nach Kärnten an den Millstätter See.
Hier mache ich meine erste Begegnung mit Ziegen auf Bergstraßen und treffe meinen Endgegner Höhenangst. Am Penserjoch streikt mein Kopf und mein Körper und so fahren wir über Bozen wieder zurück.
Außerdem nehme ich mit meiner kleinen Weißen am WRWR - Women Riders World Relay - teil. Eine Staffelfahrt nur für Frauen.
2020
Coronajahr 1 - man weiß nicht, was man tun soll. So fahren wir am Anfang der Saison nur ganz minimal und doch mache ich in dem Jahr die 50.000 km voll.
Irgendwie bekommen wir wieder einen tollen Motorradurlaub hin: Wir fahren die Deutsche Alpenstraße. Begonnen im Schwarzwald über den Bodensee bis zum östlichsten Zipfel zu Rossfeld Panorama Straße.
2021
In diesem Jahr raffe ich all meinen Mut zusammen und wir überqueren den Großglockner, nicht ohne bis zur Edelweißspitze gefahren zu sein.
Das Frauen-Motorrad-Treffen "Der Wilde Süden rockt" in der Lochmühle in Eigeltingen war ebenso wieder ein Highlight. Wie bei fast allen Treffen, repräsentiere ich mit der Scout Indian Motorcycle inmitten einer Vielzahl von Harleys.
2022
Das Jahr war so ziemlich das aufregendste: Besuch bei Wunderlich, Club of Newchurch, Die Kurvenkönigin auf's Stilfser Joch und natürlich der gemeinsame Urlaub mit Schatzi.
Alles in allem war ich in dem Sommer fast 3 Wochen am Stück unterwegs, alleine, in der Gruppe oder mit meinem Mann. Meine Höhenangst verfliegt auch so langsam und ich kann eigentlich nicht genug von Spitzkehren bekommen ;-)
2023
Willkommen im Hier und Jetzt und doch schon wieder in der Vergangenheit! Dieses Jahr war für mich körperlich, geistig wie monetär das anstrengendste Motorrad-Jahr.
Motorradwelt Bodensee in Eigenregie und auf eigene Kosten mit Motorradverladen etc.
Motorradmesse Schwaben - da war Schatzi eine große Stütze.
Das Einhorntreffen bewerben und organisieren - schade um die Mühe, die ich mir mit dem angeblichen Hauptsponsor gemacht habe.
Als krönender Abschluss die Tour mit Conny "Ballo delle Streghe" nach Bosco Gurin und jetzt am Ende die 90.000 km voll gemacht. Kann ein Motorradleben schöner sein?
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