Kaum habe ich mich für die Indian Scout interessiert, gebirt Polaris doch glatt einen Bruder zu der Schönheit. Anmerkung: Polaris hat sich die Namensrechte von Indian und Victory gesichert und produziert seit wenigen Jahren eben nun diese altbekannten Motorräder auf höchstem modernen Qualitätsniveau.
Pocahontas böser Bruder
Die technischen Daten der Victory Octane lassen den gleichen Motor wie zur Indian Scout vermuten, allerdings mit zwei PS mehr. Äußerlich gefällt mir dieses "Böses-Buben-Bike" schon sehr. Mein Motto ist ja: Ein Motorrad darf jede Farbe haben, Hauptsache, es ist schwarz. Die matte Optik und die Kanten sind ein Hingucker. Die Verwandschaft zur Scout lassen sich allerdings nicht leugnen. Wer die Scout schon öfter gesehen hat, weiß, wovon ich spreche.
Der Octane-Motor ist etwas volumiger als der der Pfadfinderin: er darf tatsächlich 1200er genannt werden mit korrekten 1179 cm³. Die Scout fasst 1130 cm³. Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein. Der moderne, wassergekühlte V2 ist augenscheinlich gewöhnungsbedürftig, passt sich aber insgesamt gut ins Konzept. Bei angegebenen 103 Nm Drehmoment ist wohl mit Gummiabrieb im hinteren Bereich zu rechnen.
Kampfklasse: Mittelgewicht
Mich interessieren bei den Technikdetails Sachen wie Radstand, Radgröße, Sitzhöhe und Gewicht. Fangen wir mal mit dem Clubsessel an: Der Fahrer darf sein Popometer 66 cm über der Straße positionieren. Das erscheint schon mal als eine angenehme Sitzhöhe auch für mich. Auch sieht es so aus, dass die Fußrasten angenehm weit vorne liegen. Radgröße ist mit 18" 130/70 vorne und 17" 160/70 hinten "easy going". Schließlich fahre ich derzeit 19" 110/90 vorne und 15" mit 200/70 hinten - also alles andere als kurvenwillig :-) Freundliche 157 cm Radstand runden den Eindruck eines wendigen V2-Cruisers ab. Das Gewicht ist der Knaller: 243 kg Trockengewicht. Genau das, was in meinen genetischen Rahmen passt - hab ja schließlich nur 55kg Lebendgewicht. 32° Schräglage soll er können – naja, Schräglage war bisher noch nicht mein zweiter Vorname, aber die Forty Eight habe ich ja auch schon zum verzweifelten Kratzen auf Asphalt gebracht ;-) Dabei ist der Preis der Kiste ziemlich heiß: ab 12.950,- Okken inkl. Märchensteuer - da kann man wirklich nicht meckern!
Anfixen
Es ist doch wohl logisch, dass ich mir das nicht entgehen lasse. Ich hoffe, dass ich beide (Scout & Octane) am selben Tag fahren kann. Schließlich gehören Indian und Vicotry zum selben Mutterkonzern und der Indian-Händler ist damit gleichfalls Victory-Dealer.
Klaro - es gibt dann den Bericht zu den Probefahrten :-) Ich bin schon total gespannt!
25.12.2021 Anmerkung der Redaktion:
Zur Probefahrt mit der Victory Octane ist es leider nie gekommen. Dafür steht ja seit August 2016 die Indian Scout in der Garage ....
Bilder: Victory / Polaris Industries Inc.