Und da kommt die Beobachtungsgabe ins Spiel: Überholen kündigt sich bei Schatzi an, indem er runterschaltet (von 5 auf 4) und sich an dem zu überholenden Gefährt von hinten links anpirscht. Also Richtung Mitteltrennlinie. Das Runterschalten und der Schlenker auf die linke Seite sind für mich die Zeichen, ebenfalls aufzuschließen. An der Bewegung seiner linken Hand sehe ich, dass er jetzt den Blinker betätigt und raus zieht. Merke: Ich überhole nicht einfach blind hinter Schatzi her. Sobald er loszieht, bin ich auch schon hinter dem langsameren Fahrzeug und kann hier die Lage noch mal kurz checken. Ist für mich auch frei, wird der Blinker gesetzt und der Gashahn maximal aufgedreht, um maximalen Vorschub zu generieren. Schatzi bleibt beim Einscheren fahrbahnmittig, ich schlüpfe dann hinter ihm zum Fahrbahnrand rein. Wenn's nur eine Lücke ist, weil Autokolonne, dann sollte man das Abbremsen nicht vergessen ;-) - ansonsten kann man dann gemütlich weiterfahren.
Das ist bei uns schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass Überholen wie durch Gedankenübertragung funktioniert. Müssen wir versetzt überholen (Ich-Auto-Schatzi-Auto-Auto ...), orientiere ich mich auch an ihm: Wenn er überholen kann, habe ich meist auch genug Platz, um in "seine alte" Lücke zu gleiten.
Das Wichtigste, was ich beim Überholen überhaupt mit meinen Kisten gelernt habe: Je nach Drehzahl einen Gang runter schalten und rechts den Griff bis zum Anschlag drehen. Wir wollen ganz zügig an den fahrenden Bremsklötzen vorbei. Ja, dann muss man beim Einscheren auch gleich mal ordentlich in die Eisen hauen. Ein bißchen Überholen funktioniert eben nicht.