Ich bin oft gerührt, erstaunt und fasziniert, wie Frauen zum Eisenhaufen fahren gekommen sind. Kati's Geschichte zeigt ihr Kämpferherz, wie sie jetzt mit ihrem Bike die Kilometer eliminiert.
Kati wohnt in der fränkischen Schweiz und ihr größter Wunsch seit Kindertagen war es, einen Motorradführerschein zu machen. Doch da hatten die Erziehungsberechtigten das letzte Wort: So blieb ihr leider nur ein Dasein als Sozia.
Alleinerziehend und Full-Time-Job
Wie so oft wurde der Traum vom Motorradführerschein und somit dem eigenen Motorrad ad acta gelegt, als Katis Tochter das Licht der Welt erblickte. Die Prioritäten verschieben sich, dem kleinen Menschenkind soll es besonders gut gehen, wenn frau schon alleinerziehend ist. Ein Full-Time-Job als Pflegefachkraft zehrt an der Substanz, eine Art Midlife Crisis machte sich irgendwann bei Kati breit.
Der harte Weg
Neben dem anstrengenden Pflegeberuf halste sie sich noch zwei Nebenjobs auf, um sich den Traum vom Motorradführerschein endlich zu verwirklichen. In der Fahrschule traf sie dann auf eine Kawasaki Eliminator 250B. Es schien Liebe auf den ersten Blick zu sein. Denn den Umstieg auf die große Maschine hat Kati nach 100 m Fahrt abgebrochen. Bei freundlichen 2° C im November wurde die Fahrprüfung auf der Eliminator abgelegt, mit dem Vorsatz, zum 40ten (ich verrat ja sonst nicht das Alter - hier machen wir mal eine Ausnahme: Kati ist Jahrgang '78) sich so eine zu schenken.
Das Leben ist ein Arschloch
Doch dann kam es anders. Das Leben ist halt manchmal ein Arschloch: Drei Wochen Krankenhausaufenthalt im vergangenen Jahr und eine Diagnose, die man nicht hören will: Chronisch entzündliche ZNS Erkrankung, Verdacht auf MS. Da stand fest: Die Eli muss her - wenn nicht jetzt, wann dann?
Kilometer werden eliminatoriert
Nach einem Unfall mit Ihrer Eliminator im vergangenen Jahr ist Kati nun wieder auf dem Weg Kilometer für Kilometer Straße zu eliminatorieren ;-) Ich wünsche ihr ganz viel Fahrspaß und immer schön den Lack nach oben!