Im letzen Artikel schrieb ich noch, dass Susi ja nun alle relevanten Teile von sich geworfen hat und erneuert sind. Da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Schatzi und ich sind am vergangenen Wochenende auf Tour gewesen (Bericht folgt noch). Schön ins Mittelfänkische, gemütlich und mit Genuss.
Bis zum ersten Stop auf Schloss Schillingsfürst verlief die Fahrt herrlich ohne Zwischenfälle. Anschließend der Weg zur Burg Colmberg hinauf und wieder runter war zwar etwas holprig, aber auch hier ohne Zwischenfall. Ihr merkt, die Spannung steigt ... nach der Burg Colmberg war unser nächstes Ziel Muhr am See. Folglich noch rund 30 km zu fahren.
Trommelwirbel .... tada! Ich dachte, ich seh' nicht recht! Nämlich nix in meinem linken Spiegel. Der hatte sich fröhlich in den Wind gehängt und baumelte mir entgegen. Zuerst dachte ich: "ah, Gewinde locker, mal eben festdrehen bis zum nächsten Stop". Das war falsch gedacht. Kaum hatte ich den Spiegel in seine ursprüngliche Position gedreht, drehte der Fahrtwind das störrische Ding wieder zurück. Also kurz mal Anlauf genommen und Schatzi überholt, dabei fuchtelnderweise auf meinen Außenspiegel zeigend. Ich wollte nach einer bequemen Anhaltemöglichkeit auf der Landstraße suchen. Auch das war wieder falsch gedacht, denn der Spiegel hatte sich überlegt, mir entgegen zu kommen.
Ich weiß nicht wie, aber auf einmal hatte ich in meiner rechten Hand nicht nur den Gasgriff, sondern auch noch den Spiegel an der Halterung. Es ist etwas schwierig mit den kleinen Händen soviel festzuhalten. Schnell den Blinker nach rechts gesetzt, ein kleine Bucht angesteuert und mit wenig Vorder- aber dafür mehr Hinterbremse, Susi zum Stehen gebracht. Schatzi hinter mir schaute mich ganz entgeistert an (ich muss gestehen, ich habe halb auf der Straße stehend einen kleinen Tanz vollführt, weil ich mich vor Lachen nicht mehr eingekriegt habe, weil schon wieder was von Susi abvibriert war). Er hat sich das Ganze angeschaut und meinte mit fachmännischem Blick: "Spannungsbruch. Schwingbruch mit Restgewaltbruch." (Gut, dass Schatzi meine Artikel gerne liest, sonst hätte ich diesen fatalen Fehler nicht erkannt Schwingbruch )
Nun gut, warum der Spiegel nicht mehr wollte, war mir im tiefsten Innern erst mal wurscht. Den Spiegel hat Schatzi noch bei sich in der Jackentasche verstauen können. Schließlich ist man umweltbewusst und wirft unbrauchbare Teile nicht einfach in der Gegend herum.
Ohne linken Spiegel ging's dann auf die restliche Tour. Geht auch. Frau musste halt etwas öfter das Köpfchen nach hinten drehen. Erinnerte mich an meinen Fahrprüfer: "Schulterblick, Frau Nagel! Etwas mehr Schulterblick!"
Aber Susi hat jetzt ein Paar neue schwarze Spiegel. Die reflektieren nicht so in der Sonne (und sind pflegeleicht :-) )