Ich scheine vom Pech verfolgt. Nachdem Susi aufgrund vertauschter Benzinschläuche letztens in Maitis eine Zwangspause eingelegt hat, hat mich nun das Vibrationspech gepackt. Es ist Freitag, ein schöner Tag ist zu erwarten und ich bin entsprechend gut gelaunt mit Susi ins Büro gefahren. Mein Zukünftiger wollte mich mit Trude am Nachmittag abholen, damit wir gemeinsam noch ein wenig durch die Berge und Täler cruisen können. Schließlich haben wir ja nun Urlaub. Jürgens Worte bei der Abfahrt: "Heute aber bitte ohne Zwischenfälle".
Schatzi fährt also vorne weg, rein in den Kreisel zum Hohenstaufen rauf, raus aus der Ortschaft. Ich will nach dem gelben Ortsausgangsschild "Göppingen" Gasgeben ... Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl am linken Fuß. Hänge plötzlich im Leerlauf. Ein paar Mal kuppeln und plötzlich spüre ich keinen Widerstand mehr am Fuß. Blick nach unten: Das Schaltpedal hängt kopfüber runter. Na wie klasse.
Jürgen ist schon munter weiter gedüst, während ich mal wieder an den Straßenrand vor einen Feldweg rolle: Bergauf, versteht sich. Leider kriege ich Susi nicht so weit geschoben, dass ich rückwärts in den Feldweg komme. So spiele ich erst einmal Verkehrshindernis zur besten Feierabendzeit. Aber es gibt sie doch, die netten Motorradfahrer: schnell hielt jemand an, der mit mir Susi aus dem Gefahrenbereich geschoben hat. Nach Begutachtung des Schadens: Die Hutmutter von der Befestigung Hebel->Gestänge hatte sich verabschiedet. Währenddessen kam Jürgen auch schon angebraust und entging beim Anhalten nur knapp einem Auffahrunfall. Die bräselige Oma im A6 hinter ihm hatte nicht mitbekommen, dass er geblinkt und gebremst hat. Das hätte jetzt auch noch gefehlt.
Zwar hatte der helfende Motorradfahrer Werkzeug und Kabelbinder dabei, aber keine M6 Mutter. Da Jürgen nun zur Stelle war, verabschiedete sich der Helfer und wir suchten nach einer Lösung. Der Plan: im Büro anrufen und fragen, ob in der Werkstatt noch jemand da ist. Meinen Chef erreichte ich auf dem Handy. Der hat sich fast kringelig gelacht und kam dann eine halbe Stunde später erst mit M5 und nach einem zweiten Anlauf mit M6 Muttern. Man muss dazu sagen: Mein Chef ist Ducatisti und wir frozzeln uns gern :-) Er mit seiner rasselnden Trockenkupplung und ich mit meinem vibrierenden Bügeleisen. Das war natürlich Wasser auf seine Mühlen.
Die M6 Mutter auf die Schraube und schwupps hat das mit dem Schalten auch wieder funktioniert. Was für ein Wunder. In der heimischen Garage haben wir alle Muttern runter und mit Schraubenlack wieder angebracht. Jetzt dürfte zumindest an der Fußrastenanlage nichts mehr wegvibrieren.
Zumindest waren wir gestern 120 km ohne Zwischenfall unterwegs - die Saison kann kommen ;-)