Mal wieder ein Thema, das umstritten ist: Bikerjeans. Mimimi - Sicherheit - mimimi - Qualität - mimimi - Stoff - mimimi - höre und lese ich seit ein paar Tagen in meinem Facebook- und Twitter-Account.
Die Geschichte beginnt so: Ich habe einen Hersteller (riderdenim) entdeckt, der Bikerjeans zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis anbietet, die mir auch noch gefallen. Stoff / Textil auf dem Motorrad ist und bleibt KEINE Sicherheitsbekleidung. Sie kann lediglich bei kleineren Stürzen größere Abschürfungen verhindern oder abmindern. Vor Textil habe ich wesentlich mehr Angst, weil es sich durch die Reibungshitze viel eher ins Fleisch brennt als unbehandelte Baumwolle. Es ist auch nicht sicherer als übliche auf dem Markt befindliche Kevlar-Jeans.
Der erste Kontakt
Ich habe mit dem Hersteller hier in Deutschland Kontakt aufgenommen, mit ihm telefoniert und mir eine Hose bestellt. Die Hosen sind Unisex in Inch-Größen, ich habe 28/32 getestet. Die gewünschte Hose ist im Rücken erhöht und aufgedoppelt. Der Schnitt weit und die Boots passen gut drunter. Ebenso die schon vorhandenen SAS-Tech Protektoren an Hüfte und Knie. Mit Nanotechnologie soll sie wasserabweisend sein. Das möchte ich allerdings nicht testen, die Hose soll mich nur bei schönstem Wetter zur Arbeit begleiten.
In meiner Lederhose habe ich gar keine Protektoren drin (jaja - mimimi - Sicherheit - mimimi) - es gäbe da auch nur die Möglichkeit für Knieprotektoren.
Der Preis ist heiß
Die Hose kostet 199,- Euronen und kommt fertig ausgestattet mit SAS-Tec Protektoren (Schutzlevel 2) an Knie und Hüfte. Stoff ist 12 oZ Denim und den Schnitt / Waschung finde ich echt stylish. Die wichtigen Stellen (Oberschenkel vorne und hinten, Po, Knie) sind mit DuPont Kevlar verstärkt, ebenso sind die Protektoren-Taschen aus Kevlar gefertigt. Außerdem sind mal echt breite Gürtelschlaufen dran, hinten sogar doppelt. Ungewohnt ist für mich das Vorhandensein der Protektoren. Aber die Hose weitet sich noch etwas beim Tragen. Voren ist der Bund normal hoch - wer Hüfthosen mag, der ist hier falsch.
Frau ist auch recht schnell drin, die Kevlarverstärkung ist ordentlich eingenäht, so dass nichts flattert oder man mit den Füßen irgendwo hängen bleibt.
Als Feature hat die Hose vorne auf dem linken Oberschenkel noch eine Tasche genäht. Dort passt der Moppedschlüssel gut rein.
Durch die Knieprotektoren zieht sich die Hose beim Sitzen nach oben, was ich nicht ganz so gut finde. Das ist verbesserungswürdig.
Vom Bund her könnte sie auch noch eine Nummer kleiner sein. Ich brauche einen Gürtel, sonst steht der hohe Rücken ab.
Die hohe, aufgedoppelte Rückenpartie ist aber genau das, was die Hose ausmacht: die Nieren sind zusätzlich geschützt, wer bei 32° C schon mal ohne Nierengurt unterwegs sein möchte, weiß das zu schätzen. Auch so mag ich den hohen Bund, da bleibt das T-Shirt da, wo es hin gehört, der Nierengurt geht ordentlich drüber und die Gefahr, die Umwelt mit einem Bauarbeitet Dekolleteé zu beglücken, ist auch gebannt.
Der Hersteller hat mitgedacht und auf jegliche Art von (Zier-)Nieten an Taschen oder Gürtelschlaufen verzichtet. Es kann also nichts auf Dauer pieken oder den Lack des Lieblingsstücks verkratzen. In meiner Lederhose sitze ich immer auf den Taschen-Nieten.
Fazit - riderdenim Kevlarjeans
Alles in allem gefällt mir die Hose sehr gut. Ein angepasster Damenschnitt wäre wünschenswert, ebenso die Beinlänge sollte verlängert werden - statt 32 inch wären 33 inch oder gar 34 inch zu begrüßen. Preis und Leistung stimmen hier absolut. Ich habe unten die Links zum aktuellen Bikerjeans-Test der Motorrad Zeitschrift und zum ADAC aufgeführt. Hier bestätigt sich, dass über 400,- Euro teure Rokker-Jeans nicht dringlich besser sind.