Hilft die Motobit App und der Sentinel beim Motorradfahren? - Fazit

Fazit Motobit App & Sentinel

Der Grundgedanke, Motorradfahren sicherer zu machen, ist natürlich ein hehres Ziel und auf jeden Fall aller Ehren wert. In der Pro Version kann man Touren pausieren und länger als 100 km planen. Außerdem noch die einzelnen Schräglagen und Beschleunigungswerte über die gesamte Strecke. (Braucht man das wirklich, wenn man eine Tour mit allen Sinnen genießen möchte?)
Tja, und jetzt kommt dieses berühmte Aber ...

Ein Algorithmus macht noch keine gute und sichere Kurvenlinie. 

Während der Benutzung der App war ich innerlich angespannt, immer auf den Augenblick wartend, wann sie wieder lospiept/vibriert und was denn da sein könnte. Da in den meisten Fällen einfach "nichts" war, habe ich irgendwann die Warnungen ignoriert. Das ist normales Lernverhalten, das bei der App völlig außen vor bleibt: Lerntheoretische Ansätze. Ankündigungen ohne Konsequenz werden nach einiger Zeit nicht mehr beachtet.

Ich brauche kein Signal für Wildwechsel, Schäden an der Fahrbahn oder unübersichtliche Kreuzungen. Dafür sollten meine Sinne geschult sein, dass ich in waldigen Gebieten (in der Dämmerung) mit Wild zu rechnen habe, ich meine Augen auf die Straße richte und meine Fahrweise entsprechend der Strecke und des Belags anpasse. Nutzt man die App im Vordergrund, zeigt sie einem an, wie weit man noch von der Gefahrenstelle weg ist. Also: Ich soll auf die App schauen, wie weit die Gefahr weg ist? Ich nehme meinen Fokus weg von der Gefahr auf ein Handy-Display?

Warnungen wie "Verschmutzung auf der Fahrbahn" sind m. E. gar nicht realisierbar. Wenn im Herbst in Hintertupfing der Bauer Dreck vom Feld auf der Straße verteilt - woher soll die App das wissen? Wer meldet die Verschmutzung und wer meldet, dass der Dreck wieder weg ist? Ich setze da auf: Glotzbebbel auf und im Herbst noch vorausschauender fahren!

Die getrackten Daten sollen hinterher helfen, meine Fahrskills zu verbessern, so die Idee und Werbung auf der Seite. Nur: Ich befinde mich ja nicht auf einer Rennstrecke, die ich irgendwann in Bestzeit auf der Indeallinie bewältigen möchte. Ich bin den ganzen Tag unterwegs und kann mich zwei Tage später nicht mehr an jede Kurve erinnern. Was hilft es mir zu wissen, wenn ich auf dem Stilfser Joch in Kehre 25 nicht optimal gefahren bin? Vielleicht kam mir ein anderer Verkehrsteilnehmer auf meiner Spur entgegen, es war Schmutz auf der Fahrbahn (was in der App nicht angezeigt wurde ;-) ) oder es hat Hunde und Katzen geregnet. Diese Daten stehen in der App nicht zur Verfügung.

Offlinekarten sind derzeit nicht verfügbar = hat man keinen Empfang oder die Roamingfunktion abgeschaltet (z.B. in der nicht allzu günstigen Schweiz), ist es auch nichts mit Planung und Navigation.

Für mich ist diese App zur Verbesserung der Sicherheit und Fahrskills beim Motorradfahren nicht zielführend, eher irritierend. Meine Meinung zum Sentinel hatte ich bereits oben im Text erwähnt. Schaltet man die Warnungen ab, so ist diese App hauptsächlich zum Tracken verwendbar, da die Erstellung von Touren momentan noch sehr mühselig und unbefriedigend ist. 

Es tut mir sehr leid für die jungen und enthusiastischen Entwickler, dass ich zu diesem Urteil gekommen bin. Der Grundgedanke ist aller Ehren wert. Ich habe nach einem Fahrsicherheitstraining, das ich als Co-Trainerin begleitet habe, festgestellt, dass zuerst einmal ordentliche Blickführung und Fahrskills geübt werden müssen. Das ist unersetzbar. Wenn der Körper nicht weiß, was er im Fall eines Falles zu tun hat, nutzt eine App auch nichts.

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