Was für ein Tag! Die Motorradwelt Bodensee gehört zu unserem "Winterpflichtprogramm". Wenn wir schon nicht auf Tour gehen können, so dann wenigstens gedanklich beim Betrachten diverser schöner oder auch kurioser Bikes. Unser bevorzugter Messetag ist der Samstag. In der Früh natürlich, wie sich das für Menschen mit präseniler Bettflucht gehört. Zwei Stunden dauerte die Anreise und war aufgrund des trockenen Wetters sehr angenehm.
Es ist schon ganz angenehm, wenn man direkt vor dem Eingang West auf dem Presseparkplatz parken kann. Keine langen Wege :-) Punkt 10 Uhr haben sich dann die Pforten der Messe geöffnet und begleitet mit einem Piep-Piep der Eintrittskarten-Scanner-Damen am Eingang haben wir uns in den B-Trakt der Messe aufgemacht.
Halle B1
In der Halle B1 ging's direkt mit BMW und Yamaha los. BMW war hier wieder mit seinem Mobile Home. Gut, das Interesse an BMW ist von meiner Seite nicht ganz so riesig, so sind wir dann bei Yamaha mal stöbern gewesen: Schatzi hat sich gleich die XVS 1300 Custom gekrallt: 293 kg Lebendgewicht mit 1,75 m Radstand. Der Lenkkopfwinkel an der Maschine ist mit 34° fast zu vernachlässigen ;-). Logischerweise habe ich mir das Baby auch mal geschnappt. Für mich allerdings eine Nuance "too heavy". Mir fehlt da eindeutig das Quentchen Armläge.
Halle B2 - Kawasaki, Suzuki & Triumph
Kawasaki hatte für die High Speed Fans die Ninja H2R dabei. Äußerlich glaubt man gar nicht, dass der Plastikbecher so ein böses Tier ist. Aber da erlaube ich mir, keine Meinung zu haben - ist nun mal nicht meine Welt. Etwas abseits auf der Stirnseite des Kawa-Standes, freundlich auf Ständern aufgereiht, die "Eisenfraktion": Vulcan S, VN Custom. Die Vulcan S war mir mit dem ausgestellten Stück zu modern. Ich liebe nun mal den klassischen Tropfentank. Die VN fällt für mich auch wieder die Kategorie "too heavy".
Suzuki war eine einzige Enttäuschung: Eine C 800 Intruder war auf dem Stand zu finden. Einsam, alleine und umringt von Sportlern und Supersportlern. Dafür hatte das Zweiradcenter Nuber einige-viele- Triumphs für jeden Geschmack dabei. Ich mag sie - die Bonneville, würde ich mir aber nicht zulegen. Mit Reihenmotoren kann ich mich nicht so anfreunden.
Halle B3 - Ducati & Harley-Davidson
Ducati hat einen erstklassigen, stylishen Stand hingezimmert - da ist Geld da. Typisch italienischer grün-weiß-roter Flair mit nett lächelnden Mädels. Das Schlachtschiff - die XDiavel - hat mich jetzt nicht so besonders interessiert. Auf der "normalen" Diavel habe ich bereits öfter gesessen, um festzustellen, dass der mächtige Tank nicht für mich schmales Mädchen passt.
Auf dem Harley Stand das Übliche: von der forty eight bis zum Dickschiff alles dabei. Nichts, was man nicht irgendwie schon mal ansatzweise von Harley gesehen hätte. Bei nochmaliger näherer Betrachtung der forty eight fällt diese immer weiter aus der engeren Wahl: sie ist mir einfach "too girlie". Zu kleiner Tank, alles etwas unterernährt. Und die Maschinen, die mir gefallen, sind dann wieder nicht praktikabel für mich. Also: keine Harley.
Halle B4 - Showbühne
Die Showbühne haben wir uns in diesem Jahr gespart. Es ist mir da immer etwas zu wuselig.
Halle B5 - Kinderparcours, Sicherheitstraining, Motorradfrau
Hier habe ich kurz Stop eingelegt bei Astrid Althoff - von Motorradfrau. Astrid hat gerade eine Einführung zum Thema Balance gegeben. Ein interessantes Thema, um einem die Angst vor den schweren, großen Maschinen zu nehmen.
Foyer Ost - Boss Hoss, Indian & Best Bike Award
Meine mit Abstand liebste Halle. Boss Hoss Maschinen sind einfach nur groß und laut. Dafür hat man eine Menge Platz, um sie hübsch zu bemalen :-)
Die Bikeschmiede Süd war mit Indian vertreten. Derzeit läuft bei Indian ein Wettbewerb: Poject Scout, bei dem auch die Bikeschmiede mitmacht. Ihren Umbau haben sie selbstverständlich mitgebracht. Ich trage mich ja mit dem Gedanken, mir in naher Zukunft noch eine Scout ins Haus zu holen. Aber erst mal muss ich damit eine Probefahrt machen ;-)
Kurios war das "Agrar-Bike", das mit einem Rüttelplatten-Motor läuft. Der Erfinder und Erbauer Wilfried Knörr hat nicht nur das in stundenlanger Handarbeit aus Teilen, die ihm seine Kumpels vorbei gebracht haben, zusammengebaut - sondern auch noch eine echte Zimmermannsarbeit hat er "verspaxt": Die Holzuki. Das gute Stück läuft stolze 100 km/h mit einem Suzuki-Motor. Über den Fahrkomfort hat sich Wilfried allerdings nicht geäußert. In Serie wird dieses Stück Holz mit Zapfhahn und Fuchsschwanz wohl nicht gehen.
Last but not least habe ich im Getümmel noch bei Frauke von fembike auf der Ladies Mile vorbei geschaut. Verschiedene Motorradmodelle konnten hier in Ruhe Probegesessen werden: eine abgepolsterte und tiefer gelegte BMW GS 1200, eine RnineT, eine Ducati Monster und eine Kawasaki. Ich finde es gut, Frauen die Hemmung zu nehmen, sich auf ein "großes" Motorrad zu setzen.
Durch den A-Teil der Messe sind wir dieses Mal auch nicht - hier waren die Action-Vorführungen angesiedelt. Als Intruderfahrer liegt das Interesse für driftende Trikes und fliegende Motos nicht so hoch.
Fazit
Die Messe war wie jedes Jahr spannend. Wir haben uns allerdings gezielt Sachen rausgesucht und den Rest links liegen gelassen. Mittags wurden die Hallen super voll und sich in Ruhe noch einen Stand anzuschauen, war schwierig. Fünf Stunden Messe und 240 Bilder reichen dann zum Schluss. Neue nette Kontakte konnten wir so "nebenbei" knüpfen und ich freue mich auf das, was noch kommt. Also dann: bis zum nächsten Jahr!
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